13.12.2018

In Andeer hat ein Kurs zum  Thema "Letzte Hilfe" stattgefunden.

Der Kurs, der von der Evangelisch-reformierten Kirche Graubünden und Palliative GR organisiert wurde, vermittelte Basiswissen im Umgang mit Sterben und Tod. Dabei handelte es sich um den ersten Anlass dieser Art im Kanton Graubünden. Durch den Kurs führten Jacqueline Baumer, Organisationspsychologin von der Evangelisch-reformierten Landeskirche Graubünden, Johannes Kuoni, Sozialdiakon der Fachstelle Gemeindeentwicklung der Evangelisch-reformierten Landeskirche Graubünden, Monika Lorez-Meuli, Leiterin der Geschäftsstelle Palliative GR, und Susanna Meyer Kunz, Spitalpfarrerin am Kantonsspital.

Grundwissen. Zu Beginn wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die aus verschiedenen Berufen und aus etlichen Gebieten des Kantons stammten, über den Grund ihres Kursbesuches befragt. Die meisten Personen wollten mehr darüber wissen, wie man sich grundsätzlich verhalten soll, wenn eine Person im Sterben liegt. Deutlich wurde, dass Angehörige von Sterbenden oft hilflos sind, zum Beispiel dann, wenn ein Mensch vor dem Sterben Angst hat. In solchen Situationen wisse man oft nicht recht, was dem Sterbenden dienen kann und was nicht.

Was Sterbende wollen. 80 Prozent der alten Personen möchten am liebsten zu Hause sterben, tatsächlich aber  sei es aber so, dass das nur bei 20 Prozent der Fall ist. Die meisten Menschen sterben heute in einem Heim oder im Spital. Der Kurs zeigte weiter auf, dass die Bedürfnisse von Sterbenden sehr unterschiedlich sein können. Es gebe Menschen, die beim Sterben lieber ganz für sich sind, während andere gerade nicht allein sein wollten und Unterstützung und Begleitung wünschten. In solchen Situationen sei es wichtig, dass auch die näheren Verwandten sich einig sind, wie die sterbende Person betreut werden soll und was für ihr Befinden am besten ist. Sehr hilfreich ist auch, wenn nebst einem Testament auch eine Patientenverfügung und ein Vorsorgeauftrag bestehen. Patientenverfügungen regeln die Wünsche im medizinischen Bereich, der Vorsorgevertrag regelt die Belange der Berechtigungen bezüglich der finanziellen Angelegenheiten.

Palliativer Brückendienst. In Gruppengesprächen und anhand von Vorträgen konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die vielseitigen Fragestellungen einarbeiten und sie erfuhren, wo bei Bedarf Unterstützung zu holen ist. Zum Beispiel bei Palliative GR.  Der Verein mit Leistungsauftrag des Kantons setzt sich dafür ein, dass sterbende Menschen und deren Angehörige eine umfassende Betreuung und Begleitung erhalten. Der Kantonale Brückendienst mit Teams im Unterengadin in der Surselva und in Chur wird weiter ausgebaut und demnächst wird in Maienfeld ein Hospiz mit einigen Betten für Menschen, die schwer krank sind und keine Aussicht auf Genesung haben, eröffnet. Die Zusammenarbeit mit der Spitex Graubünden, den Ärzten, den Spitälern und den Heimen funktioniere gut und werde weiter gefestigt.

Nach einem Beitrag von Peider Ganzoni im „Pöschtli“ vom 29. November 2018

Flyer

Letzte Hilfe Diakonie

Bild: Jacqueline Baumer berichtet über die Organisation von Paliative Care. (Foto Peider Ganzoni)