1. Juli 2019

Antrag zum Klimaschutz. Am letzten Tag der Synode in Poschiavo überwiesen die Synodalen den Dringlichkeitsantrag zum Thema Klimakrise und Abfall. Unter dem Motto «Kirche ohne Plastik» wird den Kirchgemeinden empfohlen, am nationalen Klimademotag, dem 28. September 2019, um 14.30 aus Solidarität ein Glockengeläut anzuweisen und/oder die Kirchturmuhren auf fünf vor 12 zu stellen. Ausserdem soll versucht werden, sämtliche kirchliche Publikationen ohne Plastik zu versenden. «Wir haben Verantwortung für die Schöpfung und müssen das Ruder rumreissen», so Pfarrer Dirk Haarmann, einer der Initiatoren des Antrags.

Kirchenregionen. Ausserdem konnte der in Kolloquien viel diskutierte Gesetzesentwurf über die Bildung neuer Kirchenregionen abschliessend besprochen werden. Da der Kirchenrat auf Rückmeldungen der Kolloquien zwei «Kann-Formulierungen» in zwei besonders umstrittenen Artikeln (5,13) eingefügt hat, zeigten sich die meisten Synodalen mit dem Entwurf versöhnt. Der Präsident der Landeskirche, Andreas Thöny, sagte, dass die Gemeindeautonomie trotz enger Zusammenarbeit in den Kirchenregionen bewahrt bleibe. Ziel des neuen Gesetzes sei laut Kirchenrat Frank Schuler unter anderem die Rechtssicherheit, die die neuen Kirchenregionen auf diese Weise haben. Sie können dann beispielsweise Personen anstellen.

Die Diskussion zum umfangreichen Personalgesetz forderte eine zusätzliche Sitzung und konnte abgeschlossen werden. Unter anderem nahmen die Synodalen den Antrag an, die Arbeitszeit für Pfarrpersonen wieder auf 45 statt wie neu vorgesehen 42,5 Stunden anzuheben. Einzelne Pfarrpersonen befürchteten mit der Arbeitsstundenreduktion «ein vergiftetes Geschenk» vom Kirchenrat erhalten zu haben. Auch die so genannten Mitarbeitendengespräche sollen die Kirchenvorstände laut Synode nur mit Nicht-Synodalen statt mit allen Mitarbeitenden führen. Hintergrund ist, dass die Synode nochmals betonte, dass die Kirchenvorstände zwar ausführendes Organ, aber nicht Vorgesetzte der Pfarrpersonen seien.

Kräutertee aus Poschiavo gab es als Geschenk für die Synodalen. Dieser ist eines der Produkte aus der Val Poschiavo, das schweizweit bekannt ist. Daniele Rasseli, Ökonom und Zertifizierer des Labels «Bio Suisse» informierte die Synode über die Puschlaver Landwirtschaft. Diese besteht inzwischen zu achtzig Prozent aus biologischen Betrieben. Unter dem Label «100 Prozent Valposchiavo» haben die Puschlaver Bergbauern mit ihren verschiedenen Produkten ein gemeinsames Marketingkonzept entwickelt. Die Kräuter aus dem Puschlav sind nicht nur im Tee, sondern auch in den bekannten Ricola-Bonbons verarbeitet.