Drei Bündner Landfrauen in Umunumo
Es war ein unvergessliches Erlebnis für alle Beteiligten und ein eindrücklicher interkultureller Austausch. Während zwei Wochen waren die Bündner Landfrauen Barbara Candinas, Irma Caveng und Caroline Gerner bei den Bäuerinnen der Gemeinde Umunumo im Süden Nigerias zu Besuch. Diese leben mit ihren Familien als Kleinbauern in einem bewirtschafteten Regenwaldgebiet und haben sich in der landwirtschaftlichen Frauengenossenschaft St. Nicolas zusammengeschlossen. So versuchen sie gemeinsam, ihre Produktionsmethoden und ihren Ertrag zu verbessern und neue Vermarktungsmöglichkeiten zu finden.
An verschiedenen Anlässen konnten die Bündnerinnen den Alltag und die Arbeit ihrer nigerianischen Kolleginnen näher kennenlernen. In der genossenschaftseigenen Mühle erhielten sie einen Einblick in die Verarbeitung von Cassava-Knollen (Maniok) und die Herstellung von Palmöl. An einem Fest führten verschiedene Frauengruppen ihre traditionellen Tänze auf und luden die Gäste aus der Schweiz ein, als Jury zu amten. Zudem durften diese die Frauen zu Hause besuchen und erhielten dadurch einen Einblick in den schwierigen Alltag in Nigeria.
An einem Nachmittag wurde die Verarbeitung von verschiedenen einheimischen Produkten vorgeführt (z.B. Kassava-Gries, Kerzen aus Palmkernfasern, Besen aus Palmblattrippen, Bohnenküchlein). Die Bündnerinnen ihrerseits erklärten mit Präsentationen, wie sie ihren Betrieb in der Schweiz führen und wie sie neue Vermarktungsmöglichkeiten und Kundensegmente für ihre Produkte gefunden haben. Barbara Candinas erzählte dabei von ihrem Cateringservice bei der Genossenschaft Amarenda, Irma Caveng und Caroline Gerner von ihrer langjährigen Erfahrung bei der Direktvermarktungsorganisation Scarnuz Grischun.
Der Besuch der drei Bündnerinnen fand im Rahmen einer Reise statt, die von MBARA OZIOMA organisiert wurde, einem Entwicklungshilfeprojekt der Bündner Oberländer Stiftung "Tür auf - mo vinavon". Mbara Ozioma hat nebst anderen Aktivitäten in Umunumo auch die Gründung der landwirtschaftlichen Genossenschaft St. Nicolas und den Bau ihrer Mühle unterstützt. Während der Reise haben die Bündner Landfrauen auch ein mögliches zukünftigen Farm- und Agrobusiness-Projekt von Mbara Ozioma in der Umgebung von Umunumo beraten.
Mbara Ozioma wurde für die Jahre 2019-2021 als Pfingstprojekt der Evangelisch-reformierten Landeskirche Graubünden ausgewählt. Damit wird die Organisation auch von der Kommission für Ökumene, Mission und Entwicklung (ÖME) und von Jacqueline Baumer von der Fachstelle ÖME weltweite Kirche unterstützt. Zu Pfingsten fliesst zudem die kantonale Kollekte in das Projekt. Die nächste Reise von Mbara Ozioma nach Nigeria findet voraussichtlich Anfang Februar nächsten Jahres statt. Dann wird entweder die Spitex-Organisation oder die neue Berufsschule von Umunumo im Zentrum stehen.
Die Reise nach Umunumo in 14 Bildern
Fotos: Peter Kreiliger