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Dass für Menschen gesorgt wird, ist nicht mehr selbstverständlich. Das gilt für Alltagssituationen ebenso wie für besonders verletzliche Lebenssituationen. Grund dafür ist auch, dass sich die familiären Strukturen verändert haben. Eher die Ausnahme ist heute, dass mehrere Generationen in unmittelbarer Nähe zueinander wohnen und arbeiten. Das erschwert die spontane und gegenseitige Betreuung und Entlastung. Zudem nimmt die Zahl der Personen zu, die alleine leben oder alleinerziehend sind.

Das Konzept der „sorgenden Gemeinschaft“ nimmt diese gesellschaftlichen Entwicklungen wahr und zeigt Wege auf, wie die Sorge füreinander im sozialen und überschaubaren Nahraum und der Nachbarschaft gestärkt und aufgebaut werden kann. Sorgende Gemeinschaften ersetzen nicht die an vielen Orten funktionierende Nachbarschaftshilfe. Sie haben aber viel mehr das ganze Sorgenetzwerk im Blick: Angehörige, professionelle Hilfsorganisationen, staatliche Behörden, Vereine, Kirchgemeinden.

Auch Kirchgemeinden sind Teil des sorgenden Systems – mit Krankenbesuchen, gemeinschaftsstiftenden Veranstaltungen, Nothilfe. Darauf lässt sich aufbauen. Wenn sich Kirchgemeinden als Teil der sorgenden Gemeinschaft verstehen und diese stärken wollen, stehen ihnen vielfältige Ressoucen zur Verfügung. Fachpersonen und gut geschulte Freiwillige, Räumlichkeiten und langjährige Erfahrung in der Diakonie. Kirchgemeinden, die dieses Potenzial im Netzwerk mit allen Beteiligten nutzen, bewegen sich mitten in der Gesellschaft.

Das Grundlagenpapier der Konferenz Diakonie Schweiz der EKS liefert Informationen und regt zum Denken und Handeln an.

Johannes Kuoni
Leiter Kirchliches Leben

Broschüre "Sorgende Gemeinschaft"