25.10.2023

Für Freiheit und Gerechtigkeit

Die Reformierte Kirche Chur zeigt eine Ausstellung zur studentischen Widerstandsbewegung "Weisse Rose". Der in Chur geborene Prof. Dr. Kurt Huber wurde damals von den Nazis hingerichtet. 

Die Wanderausstellung wird am Sonntag, 29. Oktober 2023 in Anschluss an den ökumenischen Gottesdienst eröffnet. Die Widerstandsgruppe "Weisse Rose" appellierte in der Zeit des nationalsozialistischen Terrors aus humanistischen und christlichen Motiven an die Verantwortung jedes Einzelnen für Freiheit und Gerechtigkeit. Der in Chur geborene Hochschulprofessor Kurt Huber war Teil dieser Bewegung und wurde kaum 50-jährig zusammen mit Sophie und Hans Scholl, Alexander Schmorell, Christoph Probst und Willi Graf um Tode verurteilt. Die Text- und Bildtafeln der Ausstellung beschreiben die Entstehungsgeschichte der Weissen Rose, ihre Widerstandsaktionen sowie ihre Verfolgung und Verurteilung durch die NS-Justiz.

Villa Brügger. Das Geburtshaus von Kurt Huber war die Villa Brügger am Stadtgartenweg 11 in Chur. Das unter Denkmalschutz stehende Haus beherbergte bis 2020 Teile der kantonalen Verwaltung. Aufgewachsen ist Kurt Huber in Stuttgart und München. Er war Musikwissenschafter, Philosoph und Psychologe. Durch seine Veröffentlichungen über Musikpsychologie, Musikästhetik und vokaltheoretische Forschungen gewann Huber zunehmend Anerkennung in der Wissenschaft. So erfolgte 1937 durch das Preussische Kulturministerium der Ruf nach Berlin. Huber kritisierte die Kampflieder der Hitlerjugend und kehrte 1938 nach München zurück. 1943 wurde er von den Nazis als "Unterstützer" der Widerstandsbewegung Weisse Rose hingerichtet.

Vermächtnis des Vaters. Am Sonntag, 29. Oktober 2023, findet um 10 Uhr ein ökumenischer Gedenkgottesdienst in der Comanderkirche statt. Als Höhepunkt des Gottesdienstes wird Kurt Hubers Sohn Wolfgang über das "Vermächtnis meines Vaters" sprechen. Zuvor wird er vom Stadtpräsidenten Urs Marti im Rathaus begrüsst - mit Besichtigung der Villa Brügger. Der ökumenische Gottesdienst wird von Pfarrerin Manuela Noack und Diakon Christoph Brüning geleitet, musikalisch wird er durch die Band Saitenwechsel gestaltet. Die Ausstellung über die Widerstandsbewegung "Weisse Rose" wird noch bis zum 19. November 2023 von 9 bis 17 Uhr in der Comanderkirche zu sehen sein. Ein Audioguide kann per Smartphone auf Deutsch, Englisch und Italienisch abgerufen werden.

Flyer Ausstellung "Weisse Rose" 
Südostschweiz vom 30.10.2023, "Was der Widerstand der Weissen Rose mit der Bündner Hauptstadt Chur verbindet" 
Südostschweiz vom 23.02.2023, "Der Bündner, der gegen die Nazis kämpfte" 

Reformierte Kirche Chur / Stefan Hügli
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