16.6.2023
Gedenken an 51'000 Verstorbene
17./18. Juni 2023: Bereits zum dritten Mal findet in Chur die Aktion "Beim Namen nennen" statt. Während 24 Stunden werden in der Churer Martinskirche die Namen von Menschen verlesen, die bei ihrem Versuch nach Europa zu flüchten, gestorben sind. Das sind gemäss UNITED List of Refugee Deaths über 51'000 Personen seit 1993. Die Namen werden auf Papierstreifen geschrieben und vor der Kirche öffentlich sichtbar aufgehängt. Jeweils zur vollen Stunde gibt es Musik, Worte oder Stille.
Die Aktion findet in mehreren Städten der Schweiz statt. In Chur wird sie organisiert durch die Fachstelle Migration und Weltweite Kirche der Evangelisch-reformierten Landeskirche Graubünden zusammen mit Amnesty International (Gruppe Chur), der Reformierten Kirche Chur, der Katholischen Landeskirche Graubünden sowie zahlreichen Freiwilligenorganisationen und Vereinen. In ihrer Medienmitteilung kritisieren die Organisatoren eine "immer härtere Politik der Länder Europas". Diese fordere zu viele Menschenleben und verteile die Lasten der Ankunftsstaaten unbefriedigend.
Von 11 bis 11. Zur Eröffnung der Aktion spricht am Samstag, 17. Juni um 11 Uhr Pascal Pajic, Bündner Persönlichkeit des Jahres 2022. Den Ausklang bildet am Sonntag von 10 bis 11 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst.
beimnamennennen.ch
UNITED List of Refugee Deaths
Beitrag in der Südostschweiz vom 16.6.2023
Stefan Hügli
Kommunikation
Bild: Namensstreifen vor der Churer Martinskirche am frühen Sonntagmorgen
Foto: Stefan Hügli