7. Dezember 2021

EKS: "Zweifelhaftes Game" in Katar

„Kein Fairplay für Menschenrechte?“ – fragt die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz (EKS) zum Internationalen Tag der Menschenrechte vom 10. Dezember 2021. In einem gemeinsam mit der Menschenrechtsorganisation ACAT-Schweiz veröffentlichen Aufruf, kritisiert die EKS die prekäre Menschenrechtssituation in Zusammenhang mit der Fussballweltmeisterschaft 2022. Sie kritisiert „unzumutbare Arbeits-, Schutz und Sicherheitsverhältnisse",  „menschenunwürdige Unterbringung und Behandlung der Arbeitskräfte und des Personals“ und eine „systemische Verweigerung der Entlohnung für die geleistete Arbeit“. Zudem seien in Katar Menschen christlichen Glaubens einer systematischen Kontrolle und Diskriminierung ausgesetzt.

Angesichts dieser Missstände spricht sich die EKS für ein Fairplay in Sachen Menschenrechte in Katar aus. Der Schutz von (fremden) Menschen sei eine Forderung sowohl der Bibel wie des Koran. Zwar habe die FIFA auf Druck von aussen eine Human Rights Policy verabschiedet. Doch die unternommenen Schritte zeigten kaum Wirkung und änderten wenig. Die Dachorganisation der reformierten Kirchen der Schweiz fordert darum, die Vergabe von grossen internationalen Sportveranstaltungen grundsätzlich zu überdenken.

Symbol für die friedliche Begegnung der Völker - das wolle eine Fussballmeisterschaft sein, so der Aufruf weiter. Ein Wettkampf könne jedoch nicht friedlich sein, wenn er in Stadien ausgetragen wird, die unter menschenunwürdigen Bedingungen erbaut worden sind. Komme dazu dass die Machthaber von Katar die sportliche Botschaft zur Werbung für das eigene Lands missbräuchten. Damit mache sich die FIFA zum Spielball in einem "zweifelhaften Game“, kritisiert die EKS und ermuntert ihre Mitgliedkirchen und Kirchgemeinden, sich mit dem Thema in Form von Andachten, Predigten und Gesprächen auseinanderzusetzen.

EKS: Menschenrechte sind kein Spiel
Kampagnendossier ACAT
Petition ACAT

Stefan Hügli
Kommunikation