7.6.2023
EGR: Wahlen, Amtsbericht, Fonds "Kirche und Umwelt"
Der Evangelische Grosse Rat hat am Mittwoch in Chur Grossrätin Jasmine Said Bucher mit 57 von 73 Stimmen zur Kirchenrätin gewählt. Die studierte Agronomin und Ökonomin wird Nachfolgerin von Barbara Hirsbrunner, die Ende Jahr aufgrund von Amtszeitbeschränkung aus dem Kirchenrat ausscheiden wird. "Das Neue Testament als ermutigender Aufruf, sich für Mitgefühl, Liebe und Respekt einzusetzen, hat mich überzeugt“, sagt die Mittfünfzigerin. Sie will sich im Kirchenrat für Inklusion wie auch für interkulturelle und interreligiöse Anliegen stark machen. Ebenfalls gewählt hat der Evangelische Grosse Rat eine Vorberatungskommission für ein landeskirchliches Datenschutzgesetz.
Jahresrechnung geringfügig im Minus. Einstimmig verabschiedet wurde der Amtsbericht des Kirchenrats und die Rechnung der Kantonalen Evangelischen Kirchenkasse. Diese schliesst mit einem Ausgabenüberschuss von CHF 65‘253.- ab. Drei Positionen sind für das Ergebnis verantwortlich: Gute Steuereinnahmen (insbesondere Kultussteuer), hohe Bausubventionen und nicht realisierte Kursverluste bei den Wertschriften aufgrund des Ukrainekriegs. Die Landeskirche stehe mitten in einem „Changeprozess“, sagte Finanzchef Hanspeter Wildi und nannte den Fachkräftemangel im Religionsunterricht, in der Kirchenmusik, in den Pfarrämtern und den Kirchgemeindevorständen. „Der gute Abschluss und das solide Finanzpolster geben den nötigen Handlungsspielraum, um Massnahmen bei der Aus- und Weiterbildung in die Wege zu leiten“ – so Wildi.
Im Übrigen genehmigte der Rat den Zusammenschluss der Kirchgemeinden Thusis und Masein. Er hiess einen Zusammenarbeitsvertrag mit der Katholischen Landeskirche gut, der die Paar- und Lebensberatungsstelle Paarlando stärkt. Eine weitere Vereinbarung stellt die dreijährige Ausbildung zur Fachlehrperson Religion sicher – in Zusammenarbeit mit dem Religionspädagogischen Institut St. Gallen. Zudem soll ein Nachtragskredit von CHF 600‘000.- künftig Fördermassnahmen für umweltgerechtes Handeln ermöglichen: die Isolation von Pfarr- und Kirchgemeindehäusern etwa, der Ersatz von Heizungssystemen oder die Projektierung von Photovoltaikanlagen.
Stefan Hügli
Kommunikation
Bild: "Interkulturelle und interreligiöse Anliegen einbringen" - Jasmine Said Bucher wird ab 1. Januar 2024 als Kirchenrätin die Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden mitgestalten. Foto: Stefan Hügli