1.3.2022

"Viel Schmerz aufgefangen"

Der Kirchenrat dankt den Kirchgemeinden für ihren Beitrag während der Pandemie. Mit einem Gebet zum Tag der Kranken bringt er Hoffnung und Sorge zum Ausdruck.

Mit einem Brief an die Mitglieder und Verantwortlichen in den Gemeinden hat der Kirchenrat gestern Montag den Kirchgemeinden für ihr Engagement während der Corona-Zeit gedankt. In den vergangenen 23 Monaten hätten diese „mit viel Aufwand, Kreativität, Ausdauer und Gottvertrauen und auch in Verantwortung und Respekt gegenüber den Meistgefährdeten“ dafür gesorgt, dass kirchliches Leben möglich blieb.

In Unterricht und Gottesdienst seien neue Formate entstanden, so das Schreiben. Die Gemeinden hätten viel Schmerz an den Gräbern aufgefangen und ertragen, sie hätten zugehört und getröstet und dadurch die Kraft ihrer Glaubensgemeinschaft erfahrbar gemacht. Sie hätten Einsame besucht,  Musik gespielt für Menschen in Quarantäne und Isolation, Kritik zur Kenntnis genommen und „Herzen geöffnet für den Gott, der das Leben will“.

Der Kirchenrat ruft in Erinnerung, dass die weitgehende Aufhebung der Corona-Massnahmen nicht für alle ein Schritt Richtung Normalität bedeutet. „Was die einen als wiedergewonnene Freiheit empfinden, erleben andere als Bedrohung“. So seien etwa Menschen mit einer Immunschwäche oder mit chronischen Erkrankungen jetzt stärker gefährdet als bisher. Auch weltweit gesehen, hätten nur wenige Menschen Zugang zu adäquater medizinischer Versorgung.

Ein Gebet liegt dem Schreiben bei. Dieses sucht nach einer Sprache, die sowohl den Dank als auch die Not an Leib und Seele umfasst. Auch die Sorge um Risse, welche die Pandemie in der Gesellschaft hinterlassen hat, findet darin einen behutsamen Ausdruck sowie der Wunsch nach Unbeschwertheit und neuer Freude in Dörfern und Städten. Die Pfarrpersonen sind gebeten, das Gebet am Tag der Kranken vom 6. März 2022 im Gottesdienst zu verlesen.

Im Wortlaut

Stefan Hügli
Kommunikation