13.9.2023
Von Innehalten und Inklusion
Das Bettagsmandat der Bündner Regierung an die Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons Graubünden macht darauf aufmerksam, welch enormen Wandel unsere Gesellschaft in den letzten fünf Generationen durchgemacht hat. Der von Regierungspräsident Peter Peyer unterzeichnete Text blickt zurück auf die Zeit vor 160 Jahren, als Gottfried Keller Staatsschreiber in Zürich war. Damals habe man in den Schweizer Textil-Fabriken bis zu 18 Stunden pro Tag gearbeitet, darunter auch Minderjährige. Erst das vom Schweizer Volk im Jahr 1877 gutgeheissene Fabrikgesetz habe Besserung gebracht.
In der Rückschau könne man Wandel und Fortschritt leicht erkennen, so Peyer, sei dieser sozialer, wirtschaftlicher, technischer oder gesellschaftlicher Art. Mit Bedenken weist der Bündner Regierungspräsident auf die unterschiedlichen Geschwindigkeiten hin, mit denen Fortschritte "über den Globus hinweg" erzielt würden. Fortschritt entfalte seine ganze Wirksamkeit nur, wenn er „gemeinsam als Gesellschaft“ erfolge. Es brauche ein bedachtes Vorgehen und die Inklusion aller. Das Bewusstsein für Geschichte öffne den Horizont und lehre Demut.
Der Bettag 2023 findet am 17. September statt. Die Bettagskollekte ist zu je einem Drittel für diese drei Organisationen bestimmt: IG offenes Davos, Pro Juventute Schweiz - 147.ch und Vereinigung der Angehörigen von Schizophrenie und Psychisch-Kranken Graubünden (VASK).
Stefan Hügli
Kommunikation