11. November 2020

"Mit Respekt, Lust und Elan"

Der Evangelische Grosse Rat hat Erika Cahenzli-Philipp als neue Kirchenratspräsidentin gewählt. Die gelernte Primarlehrerin aus Untervaz ist Grossrätin, Gemeinderätin und seit 17 Jahren Kirchgemeindepräsidentin. „Ich bin glücklich über das entgegengebrachte Vertrauen“, sagte Cahenzli am Mittwoch in Chur, es gebe ihr Rückenwind, die herausfordernde Aufgabe mit Respekt, Lust und Elan anzupacken – im Dienste der Menschen in Graubünden und aller, die sich der reformierten Kirche verbunden wissen. Cahenzli wird ihr Amt am 1. Januar 2021 antreten, als Nachfolgerin von Andreas Thöny. Als Kirchenrats-Vizepräsidentin wurde Dekanin Cornelia Camichel, Davos Dorf, gewählt.

Unbestritten war das Personalgesetz, welches in 86 Artikeln zusammenführt, was bis anhin uneinheitlich oder nur mit Rückgriff auf kantonales Recht geregelt war. Das neue Personalgesetz gelte für sämtliche Mitarbeitenden und sei weder Sparmassnahme noch verursache es Mehrkosten, sagte Kirchenrat Eugen Caduff. Zu reden gab der Vaterschaftsurlaub von 20 Tagen. Eine knappe Mehrheit im Rat wollte, dass dieser auch im Falle einer Adoption gelte. Ein Antrag, den Vaterschaftsurlaub auf 10 Tage zu kürzen, scheiterte allerdings. Mit der Verabschiedung des Personalgesetzes ist die Umsetzung der neuen Verfassung auf Kurs. Als nächstes zu beraten ist eine Vorlage, die die Zulassung zum pfarramtlichen Dienst regeln wird. Eine fünfköpfige Vorberatungskommission wurde am Mittwoch gewählt.

Für das Jahr 2021 rechnet die Kantonale Evangelische Kirchenkasse mit einem Minus von CHF 111‘610. Dies bei Ausgaben von CHF 11‘673‘210 und Einnahmen von CHF 11‘561‘600. Mit einberechnet ist ein Steuerrückgang von zwei Prozent aufgrund von Corona. Die grössten Budgetposten sind die Subventionen von kirchlichen Bauten (CHF 4,3 Millionen) und der Finanzausgleich zugunsten finanzschwächerer Kirchgemeinden (CHF 3,6 Millionen). GPK-Präsident Robert Heinz mahnte, „das Fuder nicht zu überladen“ und forderte Zurückhaltung bei neuen Projekten. Die Ausgleichssteuer bleibt unverändert bei 3.5 Prozent der einfachen Kantonssteuer, der Steuerfuss für finanzabhängige Kirchgemeinden bei 20.5 % (17 % Kirchensteuer plus 3.5 % Ausgleichssteuer).

Stefan Hügli
Kommunikation

Bild: Will die Stimme der Kirche in die Gesellschaft einbringen: Die frisch gewählte Kirchenratspräsidentin Erika Cahenzli-Philipp.

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