30.6.2025

Nahrung für die Seele

Die Synode hat drei neue Pfarrpersonen aufgenommen. 

Am Sonntag sind in Seewis drei Pfarrpersonen in die Synode aufgenommen worden: Hans-Martin Kätsch (Andeer), Judit-Boroka Keil (Landquart) und Marie-Ursula Kind (Oberengadin). Die Rezipienden legten das Synodalversprechen ab und bestätigten es mit Handschlag und "amtsgeschwisterlichem Du". Zudem trugen sie ihre Namen in die Synodalmatrikel ein, in der alle Bündner Pfarrpersonen seit 1537 verzeichnet sind. Die Aufnahme ist der Abschluss eines aufwändigen Bewerbungsverfahrens. Wer in Graubünden Pfarrerin oder Pfarrer werden will, muss neben Studium und Vikariat die Empfehlung einer Kirchgemeinde mitbringen und sich der Synode mit Lebenslauf und Predigt vorstellen.

In der Predigt sprach die Churer Pfarrerin Ivana Bendik vom Seelendurst. Ausgehend von einem Deuterojesaja zugeschriebenen Prophetenwort ("ihr Durstigen, kommt zum Wasser") fragt sie sich, ob dieses verstanden werden könne in einer Kultur, wo Durst mit dem Öffnen des Wasserhahns gelöscht und Hunger durch einen Griff in den Kühlschrank gestillt wird. Klar ist für die Synodalpredigerin jedoch: Ebenso wie der Körper ist die Seele auf Nahrung von aussen angewiesen. Diese Bedürftigkeit würde heute oft unterschätzt. "Die Seele leidet leise", gibt Bendik zu bedenken. Die Herausforderung bestehe darin, dass Hunger und Durst der Seele durch Materielles nicht gelöscht werden könne. "Hört – und es lebt eure Seele", sagte Bendik in Anlehnung an die jüdische Tradition. Worte zum Beispiel hätten die Kraft, Seelendurst zu stillen.

Nach Gratulationen und Begegnungen bei einem Apéro riche, fand am Nachmittag auf dem Sportplatz in Grüsch das Fussballspiel Pastors United gegen Die Seewiser statt. Für einmal konnten die kickenden Pfarrpersonen das Spiel für sich entscheiden. Es endete mit 6 zu 3 Toren.

Stefan Hügli
Kommunikation

Synode2025, Bildeindrücke (.pdf, 50 MB) 
Synode2025, Bildeindrücke (.jpg, 150 MB) 


Bild: Die neuen Synodalen (von rechts): Hans-Martin Kätsch, Judit-Boroka Keil und Marie-Ursula Kind. Zusammen mit Dekan Thomas Müller-Weigl und den Vizedekanen Simone Straub und Albrecht Merkel.