4.10.2022

"16 bis maximal 18 Grad in Kirchen"

Weniger heizen, keine Weihnachtsbeleuchtung, mehr Seelsorge – der Evangelische Kirchenrat empfiehlt den Gemeinden, sich auf eine mögliche Energiekrise vorzubereiten.

Angesichts einer drohenden Mangellage und steigender Energiepreise hat der Evangelische Kirchenrat die Kirchgemeinden zu einem sparsamen Umgang mit Energie aufgerufen. Eine am Donnerstag versandte „Handreichung“ empfiehlt für den Krisenfall eine Reduktion der Raumtemperatur in Kirchen auf 16 bis maximal 18 Grad während Veranstaltungen. Weiter solle die Durchführung von Gottesdiensten in kleineren Räumen, wie zum Beispiel einem Kirchgemeindehaus, geprüft werden („Winterkirche“). Der Kirchenrat empfiehlt den Gemeinden, auf elektrische Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten. Die Handreichung enthält zudem Empfehlungen zur Büro- und IT-Struktur, zur Kommunikation und zur Vernetzung.

Für Menschen da sein. Die Kirche habe ihr Möglichstes zu tun, um Not und Angst zu lindern – so der Kirchenrat. Der Bedarf an diakonischer Begleitung von Menschen, die materiell und seelisch unter der Situation leiden, werde möglicherweise steigen. Der Kirchenrat ruft Pfarrämter und Besuchsdienste dazu auf, die seelsorgerliche Präsenz zu erhöhen, materielle Nothilfe zu leisten und die Sensibilität für weltweite Solidarität wachzuhalten.

Mit dem Aufruf zum Energiesparen folgt der Kirchenrat einem Appell der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS). Diese hat in Zusammenarbeit mit den reformierten Kirchen der Kantone Bern, Jura und Solothurn umfangreiche Checklisten erarbeitet (evref.ch/themen/energie). Es gelte, Herausforderungen der sich überlagernden Krisen von Krieg, Energiemangel und Pandemie aus einer übergeordneten Perspektive anzugehen. „Wir alle hoffen sehr, dass uns keine krisengeschüttelte Winterzeit bevorsteht“, schreibt der Kirchenrat. Er sei überzeugt, dass die Gemeinden imstande seien, gangbare und nachhaltige Wege zur Bewältigung der Krise zu finden.

Stefan Hügli
Kommunikation

RSO Infomagazin vom 17.10.2022 (ab 17:20 ff.)