AKTUELLES

Aus der Praxis für die Praxis

Spiritualität soll als gesundheitsrelevanter Aspekt stärker in den Blickpunkt geraten. Das fordern die beiden Seelsorgenden Renata Aebi und Pascal Mösli. Ihr neues Buch stellt Begegnungen mit Patienten und Behandlungsteams ins Zentrum und plädiert damit dafür, Spiritualität als Ressource fruchtbar zu machen. In ergänzenden Beiträgen bringen Fachleute aus Sozialarbeit, Pflege, Kunsttherapie, Psychoonkologie oder Medizin eine je eigene Perspektive von Spiritualität ein.

Spiritual Care funktioniert nur im Zusammenspiel der Berufsgruppen und ist Teil einer gemeinsamen Sorgekultur. Der Seelsorge, als fachlicher Expertin der Spiritual Care, komme dabei eine koordinierende Funktion zu, halten Aebi und Mösli fest. Dabei stehe stets die Lebensqualität und Patientenzufriedenheit im Zentrum der Überlegungen. Bewährt habe sich ein dreidimensionales Modell, das die Mikroebene des Patienten und seines Umfelds achte, auf der Mesoebene die Haltung im Team thematisiere und schliesslich auf der Makroebene die institutionellen Voraussetzungen im Blick halte. «Für mich sind es die beglückenden Praxiserfahrungen von gelingendem Miteinander, die mich bewegen, andere zu ermutigen, die spirituelle Dimension in der Behandlung in Blick zu nehmen», erklärt Aebi den Ansatz. «Spiritualität wird durch eine Wirksamkeitsforschung heute als Teil der Qualität im Gesundheitswesen verstanden», ergänzt Moesli. So sollen interprofessionelle Rapporte sowie Schulungen und die Bereitstellung von Ressourcen selbstverständlich werden.

Man müsse kein spiritueller Mensch sein, um aus dem Buch Gewinn zu ziehen, hält denn auch Prof. Dr. Traugott Roser von der Universität Münster (D) fest. Es sei eine grosse Hilfe, die spirituelle Dimension stets mitzudenken. Das Buch «Interprofessionelle Spiritual Care - Im Buch des Lebens lesen» ist erschienen im Hogrefe-Verlag, Bern (ISBN 978-3-456-85857-9). Pfrn. Renata Aebi ist Seelsorgerin am Kantonsspital Graubünden in Chur.

Reinhold Meier / Stefan Hügli
Kommunikation

Bild: istock

Im Vertrauen gesprochen

In Klinik und Spital. Unsere Seelsorger/-innen unterstützen Sie während Ihres Spital- oder Klinikaufenthalts. Sie sind professionelle Gesprächspartner für Patient/-innen, Mitarbeitende und Angehörige. Sie kennen sich aus aus mit Hoffnung und Enttäuschung, Macht und Ohnmacht, mit Schmerz und der Suche nach Sinn und Spiritualität. Ein Seelsorgegespräch garantiert einen geschützten und vertraulichen Rahmen. Auf Wunsch gestalten Seelsorgende auch Rituale, beispielsweise eine Taufe, eine Segnung oder einen Abschied.

Mit Leistungsauftag. Die Seelsorge in Institutionen gründet auf einem Leistungsauftrag des Kantons. Sie steht allen offen, ungeachtet ihrer Weltanschauung oder Religion. Seelsorger/-innen mit speziellen Zusatzqualifikationen gibt es im Kantonsspital Graubünden (KSGR), in den Institutionen der Psychiatrischen Dienste Graubünden (PDGR), im Hospiz in Maienfeld, in den Rehabilitationskliniken Clavadel und Wolfgang in Davos sowie in den Justizvollzugsanstalten Cazis Tignez und Realta.

An ihrem Wohnort. Seelsorge gehört auch an Ihrem Wohnort zum Kernauftrag von Kirche. „Seelsorge“ fängt beim achtsamen Miteinander  an, meint ein stärkendes Wort von Mensch zu Mensch oder auch mal eine praktische Hilfestellung. Seelsorge ist jedes Gespräch, in dem sich die Seele Luft verschaffen kann.

SEELSORGEANGEBOT

AN IHREM WOHNORT

Der Seele Sorge zu tragen ist Kernaufgabe der Kirche und ist Ausdruck einer lebendigen Gemeinde. „Seelsorge“ fängt beim achtsamen Miteinander in der Gemeinde an, meint ein stärkendes Wort von Mensch zu Mensch oder auch mal eine praktische Hilfestellung. Seelsorge ist jedes Gespräch, in dem sich die Seele Luft verschaffen kann.

Haus-, Spital- und Heimbesuche sind fester Bestandteil der pfarramtlichen Tätigkeit – neben Gottesdienst und Unterricht. Unsere Pfarrpersonen nehmen sich Zeit, hören zu und sind erreichbar. Sie schauen vorbei, wenn jemand im Spital liegt, pflegen den Kontakt mit Bewohner/-innen des Alters- und Pflegeheims und besuchen die Gemeindemitglieder für ein Gespräch auch gerne zuhause. Unsere Pfarrpersonen sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Rufen Sie einfach an, wenn Sie ein Gespräch wünschen.

Was wir auch unterstützen: Die Telefonseelsorge der Dargebotenen Hand ist über Tel. 143 rund um die Uhr erreichbar. Auf der Website der Dargebotenen Hand erhalten Sie auch Hilfe in einem anonymen Chat.

 

IM KANTONSSPITAL GRAUBÜNDEN

Die Seelsorge im KSGR bietet

  • aufsuchende und erbetene Seelsorge;
  • interdisziplinäre Zusammenarbeit (z. B. mit Palliative Care oder Geriatrie);
  • Sterbe- und Abschiedsbegleitung;
  • Mitarbeit im hauseigenen CareTeam;
  • Gottesdienste in den Spitälern.

www.ksgr.ch
www.spitalseelsorge.ch
www.palliative-gr.ch
www.notallseelsorge.ch
www.kindsverlust.ch
www.verein-regenbogen.ch

IN DEN PSYCHIATRISCHEN DIENSTEN

Die Seelsorge in den Psychiatrischen Diensten Graubünden (PDGR), Klinik Waldhaus (Chur) und Beverin (Cazis) bietet:

  • aufsuchende und erbetene Seelsorge;
  • Einzel- und Gruppengespräche;
  • Begleitung in Krisensituationen;
  • Gottesdienste und Rituale;
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Flyer Seelsorge PDGR

IN DEN REHAKLINIKEN DAVOS CLAVADEL UND WOLFGANG

Die Seelsorge der Rehabilitationskliniken Davos Clavadel und Wolfgang bietet

  • aufsuchende und erbetene Seelsorge;
  • Gottesdienste;
  • eine klinikinterne Ansprechperson für seelsorgerliche und kirchliche Fragen.

IN DEN JUSTIZVOLLZUGSANSTALTEN CAZIS-TIGNEZ UND REALTA

Die Seelsorge in den Justizvollzugsanstalten Cazis-Tignez und Realta bietet

  • aufsuchende und erbetene Seelsorge;
  • Unterstützung bei Fragen nach Schuld, Sinn, Glauben, Abhängigkeit oder Beziehung;
  • Begleitung in Krisensituationen;
  • Gottesdienste;
  • Unterstützung bei der Alltagsbewältigung;
  • Auseinandersetzung mit religiös-ethischen Fragestellungen.

Seelsorge in der JVA Realta

IM HOSPIZ GRAUBÜNDEN

Das Hospiz Graubünden bietet Begleitung und Pflege auf dem letzten Lebensweg an. Auch zwei unserer Seelsorgenden sind vor Ort. Sie tragen mit ihren Angeboten zu bestmöglicher Lebensqualität bei - auch wenn Heilung nicht mehr möglich ist.

IN DER ARMEE

Wenn Sie Militärdienst leisten, stehen unsere Armeeseelsorger für Gespräche zur Verfügung. Sie sind Anlaufstelle für alle, die ein Gespräch von Mensch zu Mensch wünschen, sei es bei dienstlichen Konfliktsituationen oder bei persönlichen Fragen. Für jede Einheit ist ein Armeeseelsorger zuständig, der direkt von allen Armeeangehörigen angesprochen werden kann. Neben Einzelgesprächen führen Armeeselsorger Diskussionen zu den Themen Ethik, Frieden, Versöhnung, Gewalt, Lebens- und Gemeinschaftssinn. Die Armeeseelsorge steht allen Angehörigen der Armee zur Verfügung – ungeachtet ihrer Konfession, Religion und Weltanschauung.

Armeeseelsorge

IN INSTITUTIONEN

Aus der Praxis für die Praxis

Spiritualität soll als gesundheitsrelevanter Aspekt stärker in den Blickpunkt geraten. Das fordern die beiden Seelsorgenden Renata Aebi und Pascal Mösli. Ihr neues Buch stellt Begegnungen mit Patienten und Behandlungsteams ins Zentrum und plädiert damit dafür, Spiritualität als Ressource fruchtbar zu machen. In ergänzenden Beiträgen bringen Fachleute aus Sozialarbeit, Pflege, Kunsttherapie, Psychoonkologie oder Medizin eine je eigene Perspektive von Spiritualität ein.

Spiritual Care funktioniert nur im Zusammenspiel der Berufsgruppen und ist Teil einer gemeinsamen Sorgekultur. Der Seelsorge, als fachlicher Expertin der Spiritual Care, komme dabei eine koordinierende Funktion zu, halten Aebi und Mösli fest. Dabei stehe stets die Lebensqualität und Patientenzufriedenheit im Zentrum der Überlegungen. Bewährt habe sich ein dreidimensionales Modell, das die Mikroebene des Patienten und seines Umfelds achte, auf der Mesoebene die Haltung im Team thematisiere und schliesslich auf der Makroebene die institutionellen Voraussetzungen im Blick halte. «Für mich sind es die beglückenden Praxiserfahrungen von gelingendem Miteinander, die mich bewegen, andere zu ermutigen, die spirituelle Dimension in der Behandlung in Blick zu nehmen», erklärt Aebi den Ansatz. «Spiritualität wird durch eine Wirksamkeitsforschung heute als Teil der Qualität im Gesundheitswesen verstanden», ergänzt Moesli. So sollen interprofessionelle Rapporte sowie Schulungen und die Bereitstellung von Ressourcen selbstverständlich werden.

Man müsse kein spiritueller Mensch sein, um aus dem Buch Gewinn zu ziehen, hält denn auch Prof. Dr. Traugott Roser von der Universität Münster (D) fest. Es sei eine grosse Hilfe, die spirituelle Dimension stets mitzudenken. Das Buch «Interprofessionelle Spiritual Care - Im Buch des Lebens lesen» ist erschienen im Hogrefe-Verlag, Bern (ISBN 978-3-456-85857-9). Pfrn. Renata Aebi ist Seelsorgerin am Kantonsspital Graubünden in Chur.

Reinhold Meier / Stefan Hügli
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