26.6.2023
Fünfter und letzter Tag
Simone Straub ist erste Vizedekanin - das hat die Synode heute Montag entschieden. Mit 54 von 74 gültigen Stimmen setzte sich die Pfarrerin aus Tschiertschen gegen Mitbewerber Pfr. Didier Meyer aus Samedan durch und wurde gleich im ersten Wahlgang gewählt. Straub wird ihr Amt am 1. Januar 2024 antreten und die Nachfolge von Pfrn. Simona Rauch übernehmen. Weiter gewählt wurden Pfrn. Ina Weinrich (Valendas) in die Personalkommission und Pfrn. Astrid Weinert (Chur) als Synodalproponentin 2024. Sie wird zum Thema „Vielfalt heisst Reichtum“ sprechen und darüber berichten, wie Kirche durch Einbezug von Menschen mit einer Behinderung an Variationsbreite und Tiefe gewinnen kann. Die nächste Sommersynode wird Ende Juni 2024 in Samedan stattfinden. Kirchenratsaktuar und Pfarrer Peter Wydler (Chur) wird die Synodalpredigt halten und den Gesang leiten.
Überraschungsgast am Montag war Hanim Kurt. In einem Interview mit Dekan Thomas Müller-Weigl sprach sie zum Thema Integration. Am Beispiel des Projekts KulturPunkt Graubünden zeigte sie die Bedeutung von niederschwelligen Begegnungsorten auf. „Integration ist, wenn zwei Menschen unterschiedlicher Kultur sich begegnen, etwas teilen und aufeinander zugehen in aller Offenheit“, sagte die gebürtige Kurdin, die seit 24 Jahren in der Schweiz lebt. Niemand könne sich alleine integrieren, Integration gehe nur miteinander. Der seit 1. April an der Planaterrastrasse wochentags geöffnete KulturPunkt Graubünden wolle ein Begegnungsort sein, in dem alle willkommen sind – unabhängig von Alter, Kultur, Sprache und Religion. Möglich ist das Angebot dank eines Leistungsauftrags des Kantons. Auch die Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden und die Reformierte Kirche Chur haben einen Beitrag gesprochen.
Knapp fünf Tage lang war die Bündner Pfarrerschaft in Chur und hat ein reich befrachtetes Programm bewältigt. Zum Schluss informierte Pascal Weder über die neue kirchenmusikalische Ausbildung, die in Graubünden demnächst startet (gr-ref.ch/kirchenmusik), und der Präsident der gastgebenden Kirchgemeinde Chur konnte einen langen Applaus für die geleistete Arbeit entgegennehmen. Das traditionelle Schlusslied „Vertraut den neuen Wegen“ erklang noch kräftiger als alle Lieder zuvor und die kleine Glocke, die nach den Pausen jeweils zur Arbeit gerufen hatte, symbolisierte dieses Mal das Ende der Synode. Letzte Begegnungen, gute Wünsche. Und schon gingen alle wieder ihres Wegs - zurück in die Täler und Sprachregionen des Kantons.
Stefan Hügli
Kommunikation
Bild: Pfarrerin Simone Straub. Ab Januar 2024 wird sie die erste Vizedekanin sein.
Foto: Stefan Hügli